Nach einem erfolgreichen Sommer zeigt die "Interessengemeinschaft Volksschauspiele Nußloch" im November schon das nächste Stück
Das Freigelände des Steinbruchs an der alten B 3 wurde zur Bühne der Nußlocher Freilichtfestspiele.
Vorstand Heiko Richter blickt zurück auf eine erfolgreiche Freiluft-Theatersaison 2015. Mit dem Klassiker "Der Besuch der alten Dame" von Friedrich Dürrenmatt stellte das Ensemble unter Beweis, dass nicht nur lustige und einfallsreiche Komödien im Nußlocher Steinbruch über die Bühne gehen können, sondern durchaus auch Kritisches und Hintergründiges. "Ich muss ehrlich sagen: Wir hatten dennoch Bedenken, solch ein ernsteres Stück zu produzieren", meinte Richter als erster Mann im Verein "Interessengemeinschaft Volksschauspiele Nußloch" (IGV). Doch die Resonanz sei rundherum positiv gewesen, was sich auch in der nahezu einhundertprozentigen "Auslastung" der neun Aufführungen widerspiegelt.
Will heißen: Über 8000 Zuschauer waren mit von der Partie, wenn die "alte Dame" im Steinbruch vorbeischaute.
Das Freigelände des Steinbruchs an der alten B 3 wurde zur Bühne der Nußlocher Freilichtfestspiele. Foto: Fink
Hier hat sich der vereinseigene Online-Ticket-Verkauf bewährt, der erstmalig angeboten wurde. Dessen ungeachtet "bieten wir natürlich auch künftig einen manuellen Kartenvorverkauf an", sagte Richter: "Es wollen oder können ja nicht alle online bestellen." Deutlich gemerkt habe man die Berichterstattung in der RNZ. Gleich nach dem Beginn des Vorverkaufs im März ging die Nachfrage steil nach oben. Richter: "In den ersten 14 Tagen sind fast 80 Prozent der Vorbestellungen eingegangen." Keine Vorstellung sei ausgefallen oder musste abgesagt werden, sagte Richter, auch wenn es zweimal unerwartete Unterbrechungen bei den insgesamt neun Vorstellungen gegeben hat. Schuld waren Kreislaufprobleme von Zuschauern, "wahrscheinlich dem fast zu guten Wetter und der Hitze geschuldet". Doch das präsente Rote Kreuz aus Nußloch half auch hier den Besuchern schnell weiter.
Nicht nur zu den Freilichtaufführungen strömten die Besucher. Viele blieben auch noch nach der Vorstellung und suchten sich einen freien Platz zwischen den Bewirtungsständen. Gerade in dieser sommerlichen Saison blieben Theaterbesucher noch bis weit nach Mitternacht, genossen das heimelige Ambiente, tranken ein gutes Glas Wein oder aßen noch eine heiße "Mitternachtswurst". Das Ensemble ist wieder um zehn Mitmacher angewachsen und zählt nun über 100 Akteure auf und hinter der Bühne. "Das sind Mitspieler in jedem Alter, von der Jugend bis zum Senior." Bei dem hohen Niveau der Stücke sei es wichtig, den gebotenen Grad zu halten. "Mit Peter Nassauer als Regisseur sehe ich da kein Problem", betonte Richter. Dass ein gewisser innerer Erfolgsdruck in den Reihen des Amateurtheaters herrscht, verdeutlicht das neue Angebot im anstehenden November: Wer nicht zu der Gruppe der oft langjährigen Hauptdarsteller gehört, möchte schließlich auch einmal selbst in der ersten Reihe agieren. Doch nicht alleine deshalb wird unter der Regie von Georg Veit das Reginald-Rose-Stück "Die zwölf Geschworenen" aufgeführt - und zwar in der Nußlocher Festhalle. Der gleichnamige Hollywood-Film aus dem Jahr 1957 mit Henry Fonda in der Hauptrolle gilt bis heute als einer der besten und packendsten Gerichtsfilme. Info: Aufgeführt werden "Die zwölf Geschworenen" am 21., 28. und 29. November jeweils um 20 Uhr, am 28. November zusätzlich um 14.30 Uhr. Der Kartenvorverkauf beginnt am morgigen Freitag von 16 bis 19 Uhr in der Lindenschule. Vorverkauf ist zudem am Samstag, 26. September, von 10 bis 14 Uhr in der Lindenschule sowie am 29. und 30. September jeweils von 10 bis 12 Uhr im Rathaus, Zimmer 1. Weitere Infos gibt es im Internet unter www.igv-nussloch.de.
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