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1994 Bauernprophet

Bauernprophet 1994

1. Akt – Bauernatmosphäre in Maisbach
Johann Adam Müller muss viel Spott und Hohn wegen seiner hellseherischen Fähigkeiten über sich ergehen lassen. Insbesondere der Schulz des Dorfes, der seine Kompetenz häufig überzieht, lässt keine Gelegenheit aus, um ihn zu demütigen. Doch Müller zeigt sich stets furchtlos und lässt sich nicht einschüchtern. Bei einer erneuten Vision sieht er am feurigen Himmel Kriegsheere gegen Osten ziehen, eine überirdische Stimme fordert ihn auf, den König von Preußen aufzusuchen und ihm bestimmte Weissagungen mitzuteilen. Nach langem Überlegen entschließt sich Müller, nach Königsberg zu gehen; er nimmt Abschied von seiner Frau und den fünf Kindern.

2. Akt – Auf dem endlos langen Weg zum König
Er erlebt so manches Abenteuer bei Prenzlau und Pillau. Vor Königsberg trifft er einen Leutnant, der ihn zur Königin Luise und König Friedrich Wilhelm III. bringt, dem er seine Prophezeiungen vorträgt.

3. Akt – Johann Adam Müller wieder auf dem Heimweg
Zurückkehrende badische Soldaten berichten in Maisbach vom Krieg. Im Morgengrauen kommt Müller entkräftet an den Dorfbrunnen. Die Leute von Maisbach und Nußloch sind weiterhin misstrauisch gegen ihn. Nach dem Sieg über Napoleon kommt überraschend Prinzessin Solms, eine Schwester der Königin, nach Maisbach und bittet Müller zum König, der in Heidelberg weilt. Müller wird von ihm in allen Ehren empfangen, da alles eingetroffen ist, was er vorausgesagt hat. Da staunen die Maisbacher. Von Stund an ehren und schätzen sie Johann Adam Müller, er ist jetzt weit und breit der berühmte Bauernprophet.

Historische Übersicht
Von 1769 bis 1832, in einer Zeit, in der bitterste Armut, Angst und Schrecken das Landvolk belasteten und sich in dessen Herzen Unmut und Zorn gegen die Herrschenden im Land staute, lebte in Maisbach, einem idyllischen Ortsteil von Nußloch, der in Meckesheim geborenen Johann Adam Müller mit seiner Frau und fünf Kindern. Er war ein einfacher, fleißiger und gottesfürchtiger Bauer und musste mit vielen anderen Bauern die Nusslocher Zehntscheuer, nicht weit entfernt vom v. Bettendorff`schen Anwesen, füllen.

Seine Visionen und Prophezeiungen anfangs des 19. Jahrhunderts erregten großes Aufsehen. Von Eingebungen getrieben, machte er sich 1807 zu Fuß auf den langen Weg nach Königsberg und Memel zu Friederich Wilhelm III., dem König von Preußen, um ihn von der Notwendigkeit eines Bündnisses mit Russland und Österreich gegen Napoleon zu überzeugen. Johann Adam Müller wurde vom König und der Königin Luise empfangen und berichtete von seinem Auftrag und der höheren Weisung, ihnen die Jesaja-Kapitel auszulegen.

1813 gewährte der Preußenkönig anlässlich einen Besuchs in Heidelberg dem Bauernpropheten Johann Adam Müller eine Audienz und bestätigte ihm, dass alle seine Prophezeiungen, u. a. über den Krieg Frankreichs gegen Russland, den Brand von Moskau und den Rückzug von Napoleon, eingetroffen seien.

Mit freundlicher Genehmigung der Familie von Bettendorff fanden im Jahr 1994 und 1996 im Hofe ihres Gutshauses die Freilichtspiele vom „Bauernpropheten“ nach Rudolf Lehr statt.

Gutsnachfolger ist Alfred Freiherr von Bettendorff Escorsell.

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