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2010 Jedermann

Jedermann 2010

Im Prolog gibt Gott, der Herr, erzürnt über die Abkehr der Menschen, seinem mächtigen Boten, dem Tod, den Befehl, Jedermann vor seinen Thron zu laden; er soll sich verantworten und sein „Rechenbuch“ mitbringen.

Jedermann erzählt seinem guten Gesellen, dass er ein Lustschloss für seine Buhlschaft bauen will und lädt ihn ein, mit ihm das Grundstück zu besichtigen. Als sie gerade gehen wollen, kommt der arme Nachbar und bittet Jedermann um Unterstützung. Er wird mit einer geringen Gabe abgefunden. Als zweites stellt sich Ihnen der Schuldknecht in den Weg, der gerade auf Jedermanns Verantwortung in den Turm geführt wird. Jedermann beharrt zwar auf der Strafe, lässt sich aber bewegen, für des Schuldknechts Weib und seine kleinen Kinder zu sorgen.

Durch diese Begegnungen mit dem Elend ist ihm die frohe Laune so verdorben worden, dass er den guten Gesellen bittet, für ihn den Kauf des Lustschlosses abzuschließen. Seiner Mutter, die sich über sein Leben Kummer macht, verspricht er, sich bald zu verheiraten.

Der Abend ist hereingebrochen und Jedermann gibt seiner Buhlschaft und seinen Freunden ein großes Fest. Es geht hoch her, aber Jedermann ist seltsam abwesend. Er hört Glocken läuten und seinen Namen rufen. Dem Zureden der Tischgesellschaft und der Fürsorge seiner Buhlschaft gelingt es endlich, ihm die schlechte Laune zu vertreiben und die Fröhlichkeit kehrt zurück – da erscheint der Tod. In wilder Flucht rennt alles auseinander. Jedermann bittet den Tod um einen kurzen Aufschub, damit er sich in seiner Verzweiflung Weggenossen suchen kann, aber weder seine Vettern noch sein guter Gesell sind bereit, ihm auf diesem Weg zu folgen. Nun will Jedermann wenigstens sein Geld mitnehmen, aber als er den Truhendeckel aufreißt, erscheint der Mammon und verhöhnt ihn.

Jedermann erkennt, dass er ganz alleine und verlassen ist. Eine schwache Stimme dringt zu ihm – es ist die seiner wenigen guten Werke, die nun in der Stunde des Gerichts für ihn zeugen wollen. Er beschließt, sich im Glauben zu stärken. So tritt er, vom Glauben und seinen nun gekräftigten „Guten Werken“ geleitet, seine letzte Reise an. Der Teufel, der Anspruch auf seine Seele erhebt, wird vom Glauben abgewiesen.

Mit seinem Sterben geht Jedermann in Gottes Verzeihung ein.

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