2013
Die Heiratsvermittlerin
Eine sehr gering abgeänderte Fassung von The Merchant of York
Eine der Möglichkeiten des im neunzehnten Jahrhundert üblichen Unsinn der Inszenierung abzuschütteln, ist die, sich über ihn lustig zu machen. Diese Posse parodiert die Repertoirestücke der Schauspieltruppen, die ich als Junge
im Ye Liberty Theatre in Oakland , Kalifornien, sah. Ich habe bereits deutsche Seminararbeiten gelesen, die es mit dem großen österreichischen Original, worauf es sich gründet, vergleichen.
Diese angehenden Literarhistoriker sind sehr verdutzt. Da findet sich in meinem Stück das meiste der Intrige; da finden sich einige witzige Sentenzen; aber es handelt von ganz anderen Dingen. Nestroys wundervolle und bitter lachende Stücke - wie die meisten von Molière und Goldoni - handeln von dem Unheil, das Menschen in ihrem eigenen und im Leben anderer durch die verschrobenen Illusionen, die sie hegen, anrichten.
Mein Stück handelt von dem Streben der Jungen (und nicht nur der Jungen) nach einem größeren, freieren Teilhaben am Leben. Man stelle sich einen österreichischen Apotheker vor, der ans Regal tritt, um aus einer Flasche abzufüllen, welche, wie er weiß, eine ätzende und scharfe Flüssigkeit enthält, die garantiert Warzen und "Wimmerln" entfernt, und man stelle sich seine Überraschung vor, wenn er entdeckt, dass die Flasche über Nacht mit sehr amerikanischem Birkenrindenbier gefüllt worden ist.