Darsteller werden zu Kommunisten und Katholiken: Volksschauspiele zeigen im Juli „Don Camillo und Peppone“ – Sieben Vorstellungen Von Roland Fink
Nußloch.
Dass „Don Camillo und Peppone“ vor der Freilichtkulisse des Nußlocher Steinbruchs von Heidelberger Cement bestens funktioniert, hat die Interessengemeinschaft Volksschauspiele (IGV) bereits im Jahr 2007 bewiesen. Dort lief die Camillo-Inszenierung zum ersten Mal ab. Schon damals hätte man meinen können man befände sich nicht östlich der alten Bundesstraße zwischen Nußloch und Wiesloch, sondern in Boscaccio – jenem Örtchen in der norditalienischen Po-Ebene wo alles seine Ordnung hat: Die Menschen gehen erst in die Predigt zu Don Camillo, danach wählt die Mehrheit der Bevölkerung die Kommunisten und deren Bürgermeister. Und in diesem Jahr wird es nicht anders sein, wenn die IGV dort ab 08. Juli „Don Camillo und Peppone“ erneut auf die Freiluftbühne bringt. So schwarz-weiß wie die Filme in den 1970er-Jahren mit dem französischen Schauspieler Fernandel als Don Camillo waren, so klar waren auch die Positionen und die Aussagen der Hauptdarsteller: Hier gut, dort böse; hier die Katholische Kirche, dort die kommunistische-marxistische Partei Italiens mit dem Bürgermeister Giuseppe Bottazzi, genannt Peppone. Aus dieser Gemengelage und nach den Büchern von Giovanni Guareschi entstanden fünf bis heute erfolgreiche Don-Camillo-Filme. Daraus wiederum hat Gerold Theobald eine Komödie gebaut, die vor Stolz und Würde, vor Schlitzohrigkeit und Humor nur so strotzt. Dazu die Einwirkungen vor Regisseur Peter Nassauer und natürlich das bewährte Ensemble der Nußlocher Volksschauspiele der IGV.
Pressebericht aus der RNZ Region Heidelberg vom Montag, 08. Juni 2016, Ausgabe 130
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